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Äthiopien

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Äthiopien blickt auf eine dreitausendjährige ununterbrochene Geschichte zurück und stand als einziges Land in Afrika nie längere Zeit unter Kolonialherrschaft.

Noch viel älter, nämlich 3,2 Millionen Jahre ist das Skelett von «Lucy», das amerikanische Forscher 1974 in der Afar-Region entdeckten. Lucy kann im Nationalmuseum in Addis Abeba bestaunt werden. Das Land gilt daher auch als Wiege der Menschheit. Äthiopien ist ein Vielvölkerstaat, in dem 80 verschiedene  Sprachen gesprochen werden. Der Islam existiert seit über 1000 Jahren in Äthiopien, während sich das äthiopisch-orthodoxe Christentum im 4. Jahrhundert nach Christus etablierte. Daneben leben auch evangelische Christen und Juden in Äthiopien.

Wir waren mit Welcome Ethiopia Tours Ende 2019 für 2 Wochen in Nordäthiopien unterwegs. Durch die Flexibilität des Veranstalters (unter Leitung eines Schweizers) hatten wir die Möglichkeit, die Reise nach unseren Wünschen individuell zusammen zu stellen. Wir wollten vor allem in den Simien Bergen wandern, einer Landschaft von sagenhafter Schönheit. Der Preis für dieses tolle Erlebnis sind Abstriche beim Komfort (Zelten), kalte Nächte unter null Grad und Schwierigkeiten mit der Höhe (zwischen 3000 und 4500 m) sowie Sanitäranlagen, die man eigentlich nicht so nennen kann. Alles in allem eher ein rustikales Erlebnis.

Die Landschaft erinnert ein bisschen an den Grand Canyon in Arizona, nur fast noch gewaltiger. Häufig trifft man unterwegs auf die Gelada-Paviane, die in Herden unterwegs sind und kaum Scheu vor dem Wanderer zeigen. Der Trek führt meist an der Abbruchkante des Canyons entlang, so dass nach jeder Biegung eine großartige Aussicht winkt. Überwindet man sich, nachts das Zelt zu verlassen, kann man den überwältigend schönen Sternenhimmel bewundern. Tagsüber waren die Temperaturen übrigens äußerst angenehm, so um die 25 Grad.

Nordäthiopien hat auch großartige Kulturstätten zu bieten, allen voran die 700 Jahre alten Felsenkirchen von Lalibela, die auch heute noch bedeutende christlich-orthodoxe Pilgerstätten sind. Am orthodoxen Weihnachtsfest Anfang Januar kommen mehrere hunderttausend Pilger zusammen.

Eine beeindruckende Wanderregion sind auch die Gheralta-Berge, mit vielen versteckten Felsenkirchen an atemberaubenden Orten. Eine wunderschöne Wanderung führt zu den Kirchen Mariam Korkor und Daniel Korkor. Andere Felsenkirchen sind nur durch waghalsige Kletterpartien zu erreichen. Auf jeden Fall ein sehenswerter Ausflug.

Abschluss der Reise bildete ein Abstecher in die Danakil Senke, eine Region die durch extrem heiße Temperaturen (Durchschnitt im Jahr über 30 Grad) und außerirdisch schöne Landschaften bekannt ist. Zunächst ging es durch den aktiven Vulkan Erta Ale, was eine ganztägige Jeepfahrt erst über Landstraßen, dann durch die Afar-Wüste bedeutete («African massage»). Wegen der Hitze wanderten wir erst nach Sonnenuntergang über eine relativ flache Piste Richtung Vulkankrater. Mein Sohn klärte mich auf, dass wir einen Schildvulkan vor uns hatten. Die Aktivität im Krater selbst war relativ gering, dennoch war ein besonderer Augenblick in einen glühenden Schlot zu schauen. Das Gelände um den Krater ist brüchig und gefährlich, so dass wir froh um unseren Guide waren. Der Abstieg erfolgte am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang, was für mich schade war, da ich das erste Licht gerne noch genutzt hätte.

Anschließend ging es weiter Richtung Dallol und Assala-Salzsee (wiederum ein Tag im Jeep, was sich aber meiner Ansicht nach sehr lohnt): Das Geothermalgebiet Dallol ist von einer unwirklichen Farbigkeit und unglaublich schön. Man muss dabei aufpassen, wo man hintritt, da es keinerlei Absperrungen (z.B. vor den stark säurehaltigen Pools) gibt. Nur die Hitze lässt einen irgendwann zurück zum klimatisierten Jeep flüchten.

Insgesamt eine abenteuerliche, unvergessliche Reise. Dank an Welcome Ethiopia Tours für die perfekte Organisation!

Leider ist inzwischen in der Tigray Region im Norden des Landes ein brutaler Krieg ausgebrochen, der die gesamte Stabilität der Region bedroht. Touristische Reise nach Äthiopien werden wahrscheinlich auf längere Sicht nicht mehr möglich und sinnvoll sein. Leider haben sich die Hoffnungen, die in Regierungschef und Friedensnobelpreisträger Abi Achmed gesetzt wurden nicht erfüllt.

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